Diesen schickt der Regierungsrat nun zusammen mit dem Versorgungs- und dem Strukturbericht in die Vernehmlassung. Bis Ende 2011 soll die Spitalliste 2012 Psychiatrie vom Regierungsrat verabschiedet und gleichzeitig mit der Spitalliste Akutsomatik und Rehabilitation auf den 1. Januar 2012 in Kraft gesetzt werden.
Die Psychiatrieplanung 2012 hat nach dem «Versorgungsbericht Psychiatrie» (vgl. Medienmitteilung vom 15. Juni 2011) mit dem «Strukturbericht Psychiatrie» ein weiteres Etappenziel erreicht. Der Strukturbericht enthält einen Entwurf der Spitalliste 2012 Psychiatrie. Dieser geht nun zusammen mit dem Versorgungs- und dem Strukturbericht Psychiatrie in die Vernehmlassung. Der Regierungsrat hat die Gesundheitsdirektion ermächtigt, das entsprechende Verfahren durchzuführen. Die Vernehmlassung dauert vom 16. September bis zum 28. Oktober 2011. Gestützt auf die Vernehmlassungsergebnisse soll die Zürcher Spitalliste 2012 Psychiatrie bis Ende Jahr vom Regierungsrat verabschiedet und gleichzeitig mit der Spitalliste Akutsomatik und Rehabilitation auf den 1. Januar 2012 in Kraft gesetzt werden.
Insgesamt haben sich 21 psychiatrische Institutionen um einen Spitallistenplatz im Kanton Zürich beworben. 16 davon haben ihren Sitz im Kanton Zürich, fünf in Nachbarkantonen (St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Schwyz, Zug). Sechs Kliniken, die sich beworben haben, figurierten bisher nicht auf der Psychiatrie-Spitalliste A des Kantons Zürich. Dabei handelt es sich sowohl um Zürcher Privatkliniken wie auch um ausserkantonale Kliniken.
Von den 21 Kliniken werden 16 auf der im Entwurf vorliegenden Spitalliste 2012 Psychiatrie aufgeführt. Dazu gehören die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK), die Integrierte Psychiatrie Winterthur-Zürcher Unterland, das Sanatorium Kilchberg, die Clienia Schlössli, der Psychiatriestützpunkt Affoltern und das Psychiatriezentrum der Spitäler Schaffhausen. Diese sechs Kliniken sind bereits auf der bisherigen Spitalliste Psychiatrie, Abschnitt A, aufgeführt. Sie bieten das ganze Leistungsspektrum der Allgemeinpsychiatrie an.
Die Forel Klinik, die Drogenentzugsstation Frankental, das Zentrum für Essstörungen des Universitätsspitals Zürich und die Klinik Meissenberg (ZG) erhalten gemäss dem Entwurf der Spitalliste 2012 Psychiatrie Leistungsaufträge für spezialisierte beziehungsweise eingeschränkte Bereiche der Erwachsenenpsychiatrie. Drei weitere Bewerber in diesem Versorgungsbereich wurden nicht berücksichtigt, da der prognostizierte Bedarf mit Kliniken gedeckt werden kann, die in der Evaluation besser abgeschnitten haben.
In der stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Zürich sollen alle fünf Bewerber für diesen Versorgungsbereich einen Leistungsauftrag erhalten. Das stationäre Angebot in diesem Bereich ist eher knapp. Demnach werden ab 2012 der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst Zürich, das Kinderspital Zürich, das Sozialpädiatrische Zentrum des Kantonsspitals Winterthur, die Clienia Littenheid (TG) und die Klinik Sonnenhof (SG) für Leistungen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf der Spitalliste aufgeführt.
In der forensischen Psychiatrie wird eine Konzentration des Angebots angestrebt: Das Zentrum für Forensische Psychiatrie in Rheinau – seit 1. Juli 2011 Teil der PUK – erhält als einzige Klinik einen Leistungsauftrag für stationäre forensische Psychiatrie. Wegen der steigenden Nachfrage in diesem Bereich sollen die Kapazitäten leicht erhöht werden.
Patientengerechte Psychiatrieversorgung im Kanton
Die neue Psychiatrieplanung ist ein weiterer Schritt hin zu einer patientengerechten Psychiatrieversorgung im Kanton Zürich, die auch ökonomischen Kriterien Rechnung trägt. Damit wird die kantonale Spitalplanung auch im Bereich der psychiatrischen Versorgung bis Ende 2011 den neuen gesetzlichen Vorgaben des Bundes (KVG-Revision 2007) angepasst.
In einer ersten Etappe des Projekts «Psychiatrieplanung 2012» hat die Gesundheitsdirektion den Bedarf an stationären psychiatrischen Leistungen für die Zürcher Bevölkerung analysiert und eine Bedarfsprognose bis zum Jahr 2020 erstellt. Das Ergebnis wurde Mitte Juni 2011 als «Versorgungsbericht Psychiatrie» veröffentlicht. In einem zweiten Schritt wurden die zur Bedarfsabdeckung in Frage kommenden psychiatrischen Kliniken nach einheitlichen Kriterien evaluiert. Im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens erhielten alle an einem Leistungsauftrag interessierten Institutionen die Gelegenheit, sich für einzelne oder mehrere Leistungsgruppen zu bewerben. Bei der Evaluation wurden jene Bewerber berücksichtigt, die für die Bedarfsabdeckung notwendig sind, die die generellen und spezifischen Qualitätsanforderungen ab 2012 erfüllen und hinsichtlich der Kriterien Wirtschaftlichkeit und Zugänglichkeit gute Werte erzielten.
Das Resultat des Evaluationsverfahrens ist der «Strukturbericht Psychiatrie» mit dem Entwurf der Spitalliste 2012 Psychiatrie und den entsprechenden Leistungsaufträgen. Geplant ist, dass die neue Spitalliste Psychiatrie ab 1. Januar 2012 gilt. Sie berechtigt die aufgeführten Listenspitäler, im Umfang der erteilten Leistungsaufträge zulasten der Grundversicherung tätig zu sein.
Der Strukturbericht und der Versorgungsbericht sind zusammen mit weiteren Grundlageninformationen zum Projekt «Psychiatrieplanung 2012» im Internet unter www.gd.zh.ch/psych2012 elektronisch verfügbar.
(Medienmitteilung des Regierungsrates)
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